Failing the Original / Archivmöbel, Archivschachteln, Fotografien, Diplompräsentation, inszeniertes Dokumentationsfoto (nach André Malraux), 2013/2014
Die Theorien und der Diskurs über die Fotografie als Reproduktionsmedium von Kunstwerken und das Verhältnis zwischen Skulptur und Fotografie bilden den Hintergrund von Lisa Rastl´s Reflexion in
ihrer Tätigkeit als Fotografin für Museen, Kunstinstitutionen und Künstler*innen und ihrer eigenen Kunstproduktion. Failing the Original ist ein künstlerisches Werk und ein künstlerischer Ansatz,
mit dem die Fotografin 2013 anlässlich ihres Stipendiaten-Aufenthalts in Rom begonnen hat und welches sie noch über Jahre weiter beschäftigen wird. Ausgehend von Skulpturen der antiken
Hochklassik, deren Marmorkopien ihr beim Besuch von römischen Museen begegneten, untersucht sie das Verhältnis von Original und Kopie, die Transformation von dreidimensionalen Objekten in das
zweidimensionale Medium Fotografie und die Transformation des objekthaft Gesehenen in ein sehendes Bild. „Entgegen der Idee das Original aufzusuchen, um den Moment des ‚Hier und Jetzt‘ des
autonomen Kunstwerkes zu erleben, reise ich in die umgekehrte Richtung und suche die Kopien in Gipsabguss-Sammlungen auf, um vor Ort die Abgüsse zu fotografieren. In verschieden Archiven habe ich
einerseits die Archivarchitekturen mit ihren Ordnungssystemen fotografiert, als auch historische Fotografien der Skulpturen reproduziert.“
Die Arbeit wurde nach Stationen in Italien, Österreich und Deutschland in Namibia und auf der Insel Milos fortgesetzt und thematisch erweitert.